Futsch – Roddy Doyle (1958)
1958 geboren in Dublin, Irland. Der Romancier, Dramatiker und Drehbuchautor Roddy Doyle ist ein bekannter und beliebter Vertreter der modernen irischen Literatur. Doyle war viele Jahre in Dublin als Geografie- und Englisch-Lehrer tätig, wo er auch heute noch mit seiner Familie lebt.
Sein erster, noch im Selbstverlag erschienene Roman «The Commitments», 1991 von Alan Parker verfilmt, machte Doyle schlagartig berühmt. Auch seine beiden folgenden Romane «The Snapper» (dt. «Hilfe, ein Baby!») und «The Van» (dt. «Fisch und Chips») wurden mit grossem Erfolg von dem Briten Stephen Frears verfilmt. Die drei Romane bilden zusammen die Barry-town-Trilogie. 1993 erschien «Paddy Clarke Ha Ha Ha», sein vierter Roman, der ihm den renommierten Booker-Preis einbrachte und in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurde.
Roddy Doyle: «Ich schreibe über irische, städtische Menschen und diese bringen das Politische mit sich, nicht umgekehrt. Schwangerschaft ausserhalb der Ehe (in «The Snapper») ist ein politischer Stoff . . . Die TV-Serie «The Familiy» war vermutlich am meisten politisch.» Zur TV-Serie «The Family» schrieb Doyle das Drehbuch. Die Serie wie sein daraus motivierter Roman «The Woman Who Walked Into Doors» (dt. «Die Frau, die gegen Türen rannte») handeln von Gewalt in der Familie und sorgten in Irland für grosses Aufsehen.
1999 überraschte Doyle mit einem historischen Rebellenroman: «A Star called Henry». (dt. «Henry der Held»). Der Roman wurde von den Kritikern hoch gelobt. Soeben ist dessen Folgeroman «Oh, Play that Thing» erschienen. Roddy Doyle ist auf dem besten Weg, ein Klassiker zu werden. Eine irische Institution ist er bereits.
Roddy Doyle schrieb seine beiden Theaterstücke «Brownbread» und «War» für die Theatergruppe «The Passion Machine» um Paul Mercier, John Sutton und John Dunne. Im September 1987 wurde Brownbread» (alias «Futsch») erstmals im SFX Center, einer trashigen Music Hall in Dublin, aufgeführt. Erst 1992 wurde das Stück gedruckt. Eine offizielle deutsche Übersetzung gibt es nicht.
Roddy Doyle zu Literatur, Kunst und Populärkultur: «Ich glaube, nicht nur in der Literatur gibt es hohe Kunst und niedrige Kunst und dazwischen einen wunderbaren Graubereich . . . Ich denke, gute Rock- oder Popmusik kann die Grenze zur hohen Kunst passieren . . . Meine Wahl in Bezug auf Worte ist immer eine literarische Entscheidung . . . ob eine hohe oder niedrige sei dahingestellt . . . ich hoffe, dass . . . meine Bücher zugleich als literarisch und zugänglich wahrgenommen werden.»