Endspiel – Samuel Beckett (1906 – 1989)
Samuel Beckett, dem grossen irischen Schriftsteller, wird 1969 der Nobelpreis für Literatur zugetragen. Die Nobel Foundation lobt ihn für seine Dichtung, die bei Roman und Drama in neuen Formen daherkommt und auf eindrückliche Weise die Verlassenheit des modernen Menschen darzustellen vermag. An der Verleihung des Nobelpreises ist Beckett nicht zugegen – den öffentlichen Druck abwehrend . . .
Beckett wurde am Karfreitag des Jahres 1906 in gutbürgerliche Verhältnisse geboren. Seinen protestantischen Eltern liessen ihm eine fast puritanische Erziehung angedeihen. Später studierte er am Trinity College die Fächer Französisch und Italienisch. 1930 zog es ihn nach Paris, wo er auf James Joyce traf. Dort begann Beckett selber zu schreiben, Essays, Gedichte, Romane. Im 2. Weltkrieg unterstützte er ab 1941 zusammen mit seiner zukünftigen Frau die Resistance in Paris. Schliesslich mussten sie vor der Gestapo nach Südfrankreich fliehen. Nach dem Krieg zurück in Paris kam die grosse Schaffensphase von Beckett: Er begann auf Französisch zu schreiben, seine Romane «Molloy», «Malone stirbt» und «Der Namenlose» sowie die berühmten Theaterstücke «Warten auf Godot» und «Endspiel» entstanden. Später folgten noch Arbeiten für Radio, Film und Fernsehen, dann wiederum in Englisch. Am 22. Dezember 1989 stirbt Samuel Beckett in Paris.