Soldat & Teufel – Hermann Anthamatten
Ein Soldat begegnet in einem Walliser Wald einem Fremden und meint in ihm den Teufel zu erkennen, geistern doch in seinem Kopf allerlei alte Geschichten aus dem Wallis herum, in denen der Teufel nicht selten eine Hauptrolle spielte.
Der Fremde versucht ihn zu beruhigen, indem er ihm erklärt, dass dies nur Gesänge aus längst vergangenen Zeiten seien, die erzählt und gesungen wurden, um den Leuten Angst einzujagen, damit sie sich unter der Knute der Herrschenden ducken und so leichter an die Kandare genommen werden können.
Doch so recht überzeugen lässt sich der Soldat nicht, da sich der Fremde etwas gar seltsam benimmt, mit Zaubertricks arbeitet und ihm unermesslichen Reichtum verspricht, wenn er ihn zu einer musikalischen Soirée begleite. Da willigt der Soldat ein.
Unterwegs erleben sie einige Abenteuer: Sie treffen auf ein unbereiftes Fass, retten einen armen Mann vor dem Selbstmord, musizieren bei einem verborgenen Tanz, stossen auf eine verzweifelte Schauspielerin und ihren übergriffigen Regisseur.
Am Ende erkennt der Soldat, dass es den Teufel tatsächlich nicht gibt, doch da ist es bereits zu spät. Oder um mit Sartre zu sprechen: «L’enfer c’est les autres.»
Ausgangspunkt für «Soldat & Teufel» war «Die Geschichte des Soldaten» von Strawinsky/Ramuz, doch Anthamatten und Salzgeber haben für das Freie Theater Oberwallis und apartig ein eigenständiges Werk geschrieben – ohne dabei die Paten zu vergessen.