
31. 12. 2025 – 24. 01. 2026
im Alten Werkhof in Brig
Leo Waller, der einsam und allein in seiner Kellerwohnung lebt, möchte den Jahreswechsel nicht alleine verbringen. Ursprünglich plant er, die Operettensängerin Ruth Maria Lippe für die Silvesternacht zu engagieren, storniert jedoch dieses Vorhaben. Stattdessen nimmt er das Angebot der Caritas an und lädt Herbert Stein, einen geistig behinderten Heimbewohner, zu sich ein.
Die anfängliche Begegnung zwischen Leo und Herbert ist von Zurückhaltung geprägt. Beide Männer sind in ihren eigenen Welten gefangen: Leo in der Nostalgie seiner Vergangenheit und Herbert in seiner eigenen Realität. Trotz ihrer Unterschiede beginnen sie langsam, eine Verbindung zueinander aufzubauen.
Die Situation ändert sich, als Ruth Maria Lippe unerwartet doch noch erscheint, um ihr Engagement zu erfüllen. Ihre Anwesenheit bringt Dynamik in die Beziehung der beiden Männer. Im Laufe des Abends beginnen alle drei, ihre Masken fallen zu lassen. Verborgene Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen treten zutage. Die Figuren konfrontieren ihre eigenen Lebenslügen und die Realität ihrer Einsamkeit, um am Ende doch zueinander zu finden. Ein Hoffnungsschimmer ins neue Jahr hinein.
Peter Turrini beschreibt „Silvester“ als eine „traurige Komödie über drei Aussenseiter der Gesellschaft“. Das Stück balanciert zwischen Verstörung und lebensrettender Heiterkeit und bietet einen tiefen Einblick in die Seelenlandschaft der Protagonisten.